Gleich acht Leichtathleten des TSV Aufderhöhe hatten sich für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften am letzten Wochenende in Bruchsal qualifiziert. Nur die wenigsten Optimisten hatten sicher zuvor daran gedacht, dass neben vielen guten Leistungen am Ende sogar zwei Medaillen dabei herausspringen würden. Den Auftakt dabei machten am Samstag die jüngeren Altersklassen. In der Altersklasse U16 gelang dabei der erst dreizehnjährigen Finja Schäfer der große Coup. Sie wuchs schier über sich hinaus und hangelte sich von einer Bestleistung zur nächsten. Bei kühlen neun Grad am Samstagmorgen und einem etwas verschlafenen Start blieben beim 100 Meter-Sprint die Uhren bei 14,38 Sekunden stehen. Doch dann kamen gute 4,49 Meter im Weitsprung gefolgt von den drei neuen Bestleistungen von 10,13 Meter im Kugelstoßen, 35,36 Meter im Schleuderballwurf sowie 3:33,9 Minuten über 1.000 Meter. Mit 50,256 Punkten lag sie am Ende recht knapp hinter Leonie Krämer vom TV Bürgstadt, die 51,408 Punkte auf ihrem Konto hatte. Der Lohn ist die Deutsche Vizemeisterschaft. Der Jüngste im TSV-Aufgebot war Theo Kirsch. Der zwölfjährige Realschüler absolvierte seinen Fünfkampf in der U14 mit 32,322 Punkten und belegte damit Rang elf.
Es folgte der zweite Tag mit den älteren Altersklassen. Hier sollte sich besonders bei den jungen Männern der Altersklassen U18 und U20 der Wettkampftag zuspitzen. In der jüngeren Altersklasse starteten vom TSV mit Yannick Cramer von Clausbruch, Noah Lerch und Noah Robach gleich drei Aktive. Josha Bonne fand sich in der U20 zurecht. Das am Ende Yannick Cramer mit 51,011 Punkten die Bronzemedaille in der U18 gewinnen konnte, hatte schon etwas von einem Krimi. Mit drei Bestleistungen im 100 Meter-Sprint mit 12,84 Sekunden, 10,97 Meter im Kugelstoßen und 3:06,4 Minuten über 1.000 Meter hielt er sich auf Distanz vor dem lange gleichliegenden Bernhard Bröskamp vom TV Bad Iburg. Ein ganz große Fairnessgeste kam dabei aus dem eigenen Verein: Beim abschließenden 1.000-Meter-Lauf half Josha Bonne seinem Vereinskamerad Yannick Cramer von Clausbruch – die vierzehn Athleten der U18 und U20 liefen hier zusammen – lange Zeit bei der Führungsarbeit und machte das Tempo. Somit war es Cramer von Clausbruch vorbehalten beim 1.000 Meter-Lauf vor dem Jubel aller mitgereisten Aufderhöher Eltern und vielen Zuschauern auf der Tribüne die Ziellinie als Erster zu überqueren. Noah Lerch wurde guter Fünfter mit 46,287 Punkten gefolgt von seinem Teamkollegen Noah Robach, der es auf 45,635 Punkte brachte. Lerch verbesserte sich im Kugelstoßen auf 10,42 Meter. Robach glänzte zum Schluss mit einer neuen Hausmarke über 1.000 Meter in 3:13,9 Minuten. Der erst seit zwei Jahren bei der Leichtathletik weilende Josha Bonne wurde Sechster in der U20 mit 47,894 Punkten. Er verbesserte sich im Schleuderballwurf um fast zehn Meter auf 37,78 Meter. Stella Nippert kam in der U18 nach einem soliden Wettkampf auf den neunten Rang mit 42,959 Punkten.
Die Serienmedaillengewinnerin seit 2004, Katrin Gewinner, war vom Pech verfolgt. Nach dem fünften Platz im Schleuderballwurf der Frauenklasse am Samstag mit 42,77 Metern startete sie am Sonntag gut in den Fünfkampf mit 42,97 Metern im Schleuderballwurf. Vor dem 100 Meter-Sprint musste sie schweren Herzens mit einer Wadenverletzung aussichtsreich liegend vorzeitig den Wettkampf beenden. Sie stellte sich trotzdem anschließend in den Dienst der Sache und coachte die TSV-Athleten.
Text: Hartmut Maus
