Seit rund zwei Jahren zeichnet Dustin Lau für die Sportliche Leitung im Jungenbereich des TSV Solingen verantwortlich. Sein Wirken hat seit der Fusion von TSV und Sportring den Juniorenbereich bereits auf eine neue Stufe gehoben – obwohl seit dem Zusammengehen keine einzige Spielzeit komplett absolviert werden konnte. Der Einstieg des Leichlingers mit Erfahrung aus dem und Kontakten in den Profifußball sollte aber nur den Beginn Qualitäts-Offensive markieren: Das war damals bereits klar, und dieses Versprechen hat in den letzten Wochen Verwirklichung erfahren. Mit Tobias Piotrowicz ist neuerdings ein weiterer, aus dem Profi-Bereich gestählter Jugendexperte an Bord. Zusätzlich bietet die neugeschaffene Stelle eines „Übergangskoordinators“ sowie Spielanalyse und Spielbeobachtung in Person von Tim Evertz eine Menge spannende Chancen für den Jugendbereich.
Tobias Piotrowicz, 23 Jahre alt, ergänzt nun die Spitze im männlichen Nachwuchsbereich ideal. Der Langenfelder, in seiner Heimatstadt Beamter [insert joke here], ist profilierter Jugendtrainer sowie -scout. Als Inhaber der Elite-Jugend-Lizenz sowie dank seiner Erfahrung aus Bundesliga-Vereinen – er wird weiter für Fortuna Düsseldorf tätig sein – ist er die ideale Besetzung der Planstelle „Leistungsbereich“. Was ihn zum TSV gebracht hat? „Mir gefällt die Vision, die hier aufgestellt worden ist und intensiv verfolgt wird. Dustin Lau und Yorik Heiber haben mich damit komplett überzeugt.“ Das Ineinandergreifen von Senioren- und Nachwuchsbereich, in denen jeweils größere Ziele angestrebt werden, hat ihn begeistert. „Außerdem ist die Infrastruktur klasse. Mit dem Komplex, der entsteht, sucht das seinesgleichen.“ Nachdem das zur Fusion angestrebte mittelfristige Ziel, A- bis C-Jugend in der Bergischen Liga zu platzieren zu zwei Dritteln erfüllt ist – die A-Jugend tritt in der Leistungsklasse an, strebt mit aktuell 32 Spielern aber ganz klar den Aufstieg an –, will man weiter kleine, sinnvolle Schritte gehen. „Wir wollen ganz gesund fördern und wachsen. Erstmal sollen alle Teams in die Bergische Liga, und dann sollen dort alle Teams die besten Teams der Liga werden.“ Erst danach heißt es: guckst‘ du weiter.
Dabei ist Tobias Piotrowicz dem Ruf seines Weggefährten Dustin Lau, der bereits länger an ihm gebaggert hatte, gefolgt. Gemeinsam absolvierten sie in jungen (noch jüngeren) Jahren die ersten Schritte der Trainerlaufbahn. Während Tobias Piotrowicz bald dem Ruf von Viktoria Köln folgte, pflastern prominente Stationen wie Fortuna Düsseldorf oder 1. FC Köln bekanntermaßen auch den Weg von Dustin Lau – und beide lernten Nachwuchsleistungszentren kennen. Tobias Piotrowicz half bei Viktoria, wo er zwei Jahre vor allem erfolgreicher Co-Trainer unter anderem beim Bundesliga-Nachwuchs war, als Mitarbeiter der Geschäftsstelle beim Aufbau des dortigen NLZ. Nach zwei Jahren in der Domstadt ging es für Piotrowicz weiter zu Fortuna Düsseldorf, wo er nun schon in seine vierte Spielzeit als Scout geht: Ab der C-Jugend hat er den Mittelrhein im Blick. Neben dieser Rolle war es ihm nun ein Anliegen, noch aktiver gestalten zu können – das tut er nun beim TSV in konzeptioneller Rolle neben Dustin Lau als Sportlicher Leiter für A- und B-Junioren sowie Trainer der B1, die er gemeinsam mit Matthias Kahn betreut.
Aus ihren NLZ-Erfahrungen speisen sich die Ideen, die beim neuen Powerhouse-Duo Lau/Piotrowicz nur so sprudeln. Die Kaderplanungen für den Leistungsbereich hat Piotrowicz in den letzten Wochen bereits erfolgreich gestaltet. Daneben haben die beiden Verantwortlichen aber auch schon mit den Trainern eine TSV-Spielphilosophie entwickelt. Piotrowicz, der davon angetan ist, auf welchem Trainer-Niveau im TSV-Jugendbereich bereits gearbeitet wird, und der die Maßnahme, dass stets zwei gleichberechtigte Trainer am Werk sind, lobt, erklärt die Philosophie in ihren Grundzügen: „Im Jugendbereich geht es auch um Aspekte der Menschlichkeit, die wir vermitteln und dann auch auf dem Platz leben wollen. Wir haben das Spiel in vier Phasen unterteilt – vereinfacht lässt sich sagen, dass wir immer, ob mit oder gegen den Ball, als eine Gruppe, ja als Familie, wie es zum TSV passt, agieren wollen. Wir wollen die Spieler dahingehend taktisch und technisch fördern, und eine Einheit mit natürlichen Anführern formen.“ Anführer – das V steht für Familie!
Darüber hinaus verstärkt außerdem Tim Evertz den Jugendbereich. Mit seinen erst 26 Jahren hat der Solinger schon reichlich Erfahrung sammeln dürfen und Sportmanagement studiert. Als Angestellter von Bayer 04 Leverkusen kennt auch er sich bestens aus, erweiterte seinen Horizont unlängst durch einen Lehrgang für Scouting und Spielanalyse der IST-Hochschule und schloss mit Zertifikat ab. Zuletzt fungierte er beim FC Britannia Solingen außerdem in Doppelrolle: Als Außenbahnspieler in der Bezirksliga, während er in der sportlichen Leitung zur Etablierung des 1. Herrenteams beitrug. Jetzt wechselt Evertz zumindest als Funktionsträger an die Höher Heide. Als Mini-Papa der Jugendabteilung sowie lebender Scoutingfeed gleichzeitig: Denn zum einen wird Evertz seine Stärken als Kommunikator dabei ausspielen, wenn es darum geht, ältere Jugendspieler beim Übergang zu den Senioren zu begleiten; und zum anderen wird er seine offiziell zertifizierten Fähigkeiten in der Spielanalyse auf die eigenen sowie gegnerische Teams anwenden, um den Jugendteams weitere Instrumente zur Entwicklung an die Hand zu geben. Evertz stärkt also zugleich die Bindung an den Verein, die Kopplung zwischen Senioren und Junioren, sowie leistet einen Beitrag zur taktischen Reifung der Nachwuchskicker. Und das beste: Er sieht auch noch so frisch aus wie ein A-Jugendlicher im ersten Jahr!
Das „neue Trio“ beweist nicht nur durch Tim Evertz‘ jugendliches Antlitz, dass hier junge, fähige Köpfe ran dürfen – der Verein schreckt nicht davor zurück, klugem Personal wie Tobias Piotrowicz (Baujahr 1997) oder Dustin Lau (1993) frühzeitig Vertrauen und Verantwortung zu übergeben.
Und der TSV stärkt damit abermals sein Profil im Jugendbereich. Schon der Zugang von Dustin Lau war wie ein Lottogewinn, Tobias Piotrowicz und Tim Evertz sind jetzt quasi die Superzahlen. Der Euro-Jackpot ist damit abgeräumt, spart euch den Weg zum Kiosk! Yorik Heiber, sportlicher Leiter für den Herrenbereich, freut sich, dass die Basis mit ihren etwa 450 Jugendspielern immer stringenter gefördert werden kann: „Dass Dustin Lau vor zwei Jahren zu uns gestoßen ist, hat sich schon jetzt mehr als bezahlt gemacht. Er hat die gesamte Jugend im Blick, kann sich jetzt aber noch stärker darauf fokussieren, primär den Grundlagenbereich, sprich ab C-Jugend abwärts, zu fördern. Mit Tobias Piotrowicz haben wir jetzt zusätzlich jemanden an Bord, der im Leistungsbereich an allen Details arbeiten kann. Von dieser Konstellation, auch von der Verbreiterung mit Tim Evertz, werden wir als Verein immens profitieren.“